Lexikon
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Hier finden Sie wichtige Begriffe rund um den Naturschutz kurz erläutert. Ihnen fehlt ein Begriff in unserer Liste? Schreiben Sie uns gerne eine kurze Mail!
Arbeits- und Maßnahmenprogramm. Es ermöglicht uns als anerkannter Landschaftspflegeverband eine Förderung durch das Land Hessen. Das AMP wird jährlich durch den Verband aufgestellt und mit den zuständigen Dienststellen abgestimmt. Es enthält Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die durch den Verband vorbereitet, begleitet und evaluiert werden. Der Fokus liegt dabei auf Natura 2000-Gebieten (Quelle: hessen.de).
Eine Beweidung erfolgt als Pflegemaßnahme im Sinne des Naturschutzes meist durch Schafe, Esel oder Ziegen. Die Beweidung richtet sich nach den Anforderungen des Gebietes, das beweidet werden soll. So sind zum Beispiel Ziegen ideal für stark verbuschte Gebiete, da sie weniger selektieren und Gehölze stark verbeißen. Die Beweidung wird zudem abgestimmt auf die Bedürfnisse der zu schützenden Arten. Ohne die Beweidung würden Offenlandbereiche durch Gräser dominiert werden, anschließend verbuschen und letztendlich vom Wald eingenommen werden.
Als Eutrophierung bezeichnet man eine übermäßige Anreicherung von Nährstoffen, die meist durch den Menschen verursacht wird. Eine intensive Düngung kann zum Beispiel die Eutrophierung eines Ökosystems verursachen. Aber auch ein hoher Stickstoffgehalt in der Luft, verursacht durch Abgase, kann zu einer Eutrophierung führen. Arten, die auf eine nährstoffarme Umgebung spezialisiert sind, werden dadurch verdrängt.
FFH-Gebiete, also Fauna-Flora-Habitat-Gebiete, sind Schutzgebiete in Europa zur "Erhaltung der europäischen biologischen Vielfalt" entsprechend der FFH-Richtlinie. Dabei sollen sowohl Lebensräume als auch wildlebende Arten geschützt werden, die in den Anhängen I und II der Richtlinie definiert sind. Deutschland hat über 4500 Gebiete vorgelegt, die einen Anteil von 9,3% der Landfläche ausmachen (Quelle: bfn).
Die Abkürzung LRT steht für Lebensraumtyp. 231 verschiedene Lebensraumtypen sind im Anhang I der FFH-Richtlinie definiert, davon kommen 93 in Deutschland vor. Sie sind mit 4-Stelligen Zahlen codiert. Prioritäre Lebensraumtypen werden durch ein * gekennzeichnet (Quelle: bfn.de).
Mit Mahd wird das Mähen von Grün- oder Ackerflächen bezeichnet. Richtig eingesetzt, kann eine Mahd Flächen stärken und unterstützen. Das Mahdgut kann auch als Spendermaterial für Empfängerflächen dienen, die in einem schlechteren Zustand sind. Zeitversetzte Mahdtermine in der Landwirtschaft unterstützen die Artenvielfalt.
Natura 2000 Ist ein Biotopverbund aus FFH-(Fauna-Flora-Habitat-)Gebieten und Vogelschutzgebieten in Europa. Es ist weltweit das größte grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz. Es umfasst etwa 27.000 Schutzgebiete, die sich auf 17,5% der Landesfläche verteilen (Quelle: bmuv).
Neophyten sind Pflanzenarten, die nicht heimisch sind. Sie kommen also in Gebieten vor, in denen sie ursprünglich nicht natürlich vorkamen. Ihre Verbreitung ist durch den Menschen verursacht. Dazu gehören zum Beispiel der Götterbaum (Ailanthus altissima), die Robinie (Robinia pseudoacacia) oder die Traubenkirsche (Prunus padus). Häufig verdrängen diese invasiven Pflanzenarten die heimische vielfältige Flora.
Das Offenland ist eine Landschaftsform, die heute immer mehr verdrängt wird. Sie wurde nach dem Ende der letzten Eiszeit durch Beweidung gefördert und führte zu einer hohen Biodiversität und einem stabilen Ökosystem. Durch die starke Effizienzsteigerung der Flächennutzung in den vergangenen Jahrzehnten werden Flächen vor allem zu Ackerland oder Wald umgewandelt um möglichst viel Ertrag für eine wachsende und immer anspruchsvollere Gesellschaft zu bieten. Dadurch verschwinden die Arten des Offenlandes.
Das sogenannte Ringeln von Bäumen beschreibt das Entfernen der Rinde in einem Kreis (Ring) um den Stamm. Das Ringeln geschieht so tief, dass der Baum die Verletzung nicht heilen kann und abstirbt. Ringeln wird als erfolgreiche Methode zur Neophytenbekämpfung angewendet. Dabei werden bestimmte Arten mit Spezialschnitten behandelt, um Stockausschläge zu vermeiden.
Viele Arten werden aus ihren ursprünglichen Lebensräumen, den Primärlebensräumen, verdrängt. Meist werden diese Lebensräume, wie zum Beispiel die Auen unbegradigter Flüsse, durch den Menschen zerstört. Diese Arten müssen demnach auf andere Lebensräume ausweichen, sogenannte Sekundärlebensräume. Das können unter anderem Kiesgruben oder ehemalige Truppenübungsplätze sein.